Tag -2

190km@8h

Gegen halb sieben wurde ich so langsam wach und habe mich etwas nach sieben zum Essen geschleift.

Ich wollte ja etwas weiter fahren und hatte es daher halbwegs eilig los zu radeln. Aber erstmal gab es Frühstück. Das war ganz ordentlich, ich hab erstmal das Müsli alle gemacht und dann noch drei Brötchen, eine Scheibe Brot und ein Ei verdückt. Kann man ja nicht schlecht werden lassen, wenn die gute Dame das schon hinlegt.

Nachdem ich damit irgendwann fertig war bin ich auch so halbwegs nicht extrem nach 8 losgeradelt. Die Route hatte einen nichttrivialen Anstieg gleich auf den ersten 10km. Da hatte ich einiges von erwartet, aber das Ding war so steil, das ich die Höhenmeter recht flott hinter mir hatte.. Danach ging es genauso wieder hinunter und der Spuk war vorbei. Danach wellte es sich so langsam nach unten in Richtung. Ja wohin nur.. ich glaube es ist die kleine Ungarische Tiefebene, aber als die Gegend in der Schule dran war, war ich wohl gerade beim Kreide holen.

Dazu gab es, wie angekündigt Wind aus Ost bis Nord und Sonne. Nicht ganz unerwartet wurde es daher recht warm. So richtig schwitzen wollte mein Körper ob der Luftfeuchtigkeit auch nicht, es war also leider eher ein kaputt warm als angenehm warm.


Willkommen im Land der Gulaschsuppe und Schönheitschirurgie

Aber da es ja die ganze Zeit zunehmend flach bergab ging und der Wind meist halb oder achterlich kam ging es recht flott vorwärts. Pausen hab ich auch nicht groß gemacht, außer mal Bananen kaufen und zwei mal Wasser nachfüllen, und war daher gegen 1600 schon im Etappenziel Pápa.

Vielleicht noch ein paar Worte zum Drumrum. In Österreich hatte ich unabhängig von der Art der Straße mittelmäßigen Verkehr. In Ungarn gingen die ersten 10/20 km durch irgeneine größere Stadt und dann eine Bundesstraße entlang und da war ziemlich viel Verkehr. Seltsamerweise weniger von PKW sondern LKW. Wer weiß was die da alles rumlastfahren müssen. Irgendwann bin ich dann auf kleinere Straßen abgebogen und es wurde deutlich ruhiger bis hin zu völlig tot. Nicht nur auf der Straße, auch die Dörfer wirkten bis auf einen Bauern hier und da ziemlich ausgestorben.

Als ich ankam folgte Pápa dem noch nicht ganz, aber je später es wurde desto töter wurde es auch dort. Gut, es war Montag, aber etwas seltsam war es schon. Nachdem ich bei einem ersten Rundgang kein Restaurant gesehen habe in dem irgendwer was essen tut, hab ich mir von der Dame an meiner Rezeption etwas empfehlen lassen. Das war auch ein netter Schuppen: hübsch eingerichtet, dreisprachige Karte und gleich drei Bedienungspersonalien, die mich abwechselnd besuchten. Schräg war das ganze trotzdem. Keiner der drei Sprach etwas anderes als Magyar und der einzige Gast weit und breit war meinereiner, ohne Schuhe und mit Geld aus der Plastetüte. Lecker wars trotzdem, ein bisserl wenig halt, aber das sollte ja kaum einen Leser überraschen.

Danach ging ich wieder ins Hotel diesen Bericht schreiben. Ist auch nicht so, dass ich was zu tun hätte. Es gibt zwar auch terrestrisch zwei deutsche Sender (RTL und Vox of all things), aber seltsamerweise ohne Ton.

Ach und Thema Magyar: zwei oder drei Stunden der fahrt habe ich auf meinem mp3 player zwei 4 Minuten Phrasenübungen aus youtube angehört ohne das etwas davon wirklich hängen geblieben ist. Krasse Sprache.