Tag 4

140km @ 8h

  • Endlich geht es los, nach einigem Rumgeraeume, letzten Optimierungen am Fahrrad und einem Foto vor dem Hostel bin ich endlich losgefahren

  • Aus Washington heraus zu kommen ging halbwegs, da ich inzwischen halbwegs wusste wie das Strassensystem aufgebaut ist, nur die Ampeln wahren sehr nervig staendig anhalten und losfahren mit all dem Kram ist kein grosser Spass
  • Aus “Greater Washington” herauszukommen war um einiges anstrengender, ich hab nur versucht mich halbwegs auf irgendwelchen Highways Richtung Westen zu suchen. Bis ich herausfand, dass die Amerikaner Richtungen eher global sehen (Hwy 29 South fuerte z.B. bis weit westlich von Washington Richtung Westen, Hwy 111 South fuehrte richtung West-Suedwest usw.) hatte ich einige Umwege hinter mir.
  • Das ganze wurde begleitet von einem staendigen Auf- und Ab, die Gegend da hat durchaus eine hoehere Huegeldichte als Thueringen, und natuerlich wieder von Ampeln
  • Irgendwann war ich da endlich raus und bin auf einem eher ruhigen Highway (ohne Ampeln) weiter Richtung Westen gezukkelt, gelegentlich war es dort sogar mal ein paar hundert Meter flach.

  • Nach um die 130 langen Kilometern kam ich in Front Royal an und fand zum Glueck auch nach einigen rumsuchen/fragen einen Zeltplatz wo ich mich niederlassen konnte.
 Die Kilometer waren natürlich nur so lang wie ein Kilometer nun einmal ist, 
ich will mit dieser unkorrekten Semantik darauf hindeuten, dass sich die Fahrt 
sehr lang anfühlte auch wenn es nur 130km wahren.

Und wieso denke ich plötzlich an Korinthen?
  • Es wurde auch schon langsam Dunkel, mein Zelt konnte ich gerade noch so im Hellen aufbauen, gegessen wurde im finstern

Tag 5

74km @ 4:36

  • Nach dem aufstehen: Das Schnee/Eisgemisch auf meinem Zelt hat mir einen ganz guten Hinweis darauf gegeben warum ich denn der Einzige auf dem Zeltplatz war..

  • Das hat mich aber nicht gestört, denn gleich in der Nähe gab es die trommelwirbel Skyline Caverns zu besichtigen, die sonstwaswietollste Höhle östlich des Mississippi.. War auch nicht schlecht da, aber beeindruckender als die Höhlen die ich so von zuhause kannte (Saalfeld z.B.) war es nicht. Ist also doch nicht alles größer in Amerika - wieder was gelernt.

 Geographie:
 Der Shenandoah-Nationalpark umfasst zwei, drei Gebirgszüge der südlichen Appalachen. Hauptattraktionen für Autofahrer 
sind "Skyline Drive" und "Blue Ridge Parkway". Reiseradler dürfen sich entscheiden ob sie die steilen und hohen Höhenzüge
vermeiden und damit einen Teil der Szenerie verpassen oder halt nicht. 
  • Bis ich zurück auf dem Zeltplatz war, hatten sich Schnee und Eis schon verzogen und der zweite Reisetag ging los. Und zwar lustig. Denn der “Skyline Drive” war für Autos wegen Schnee und Eis noch gesperrt, ich durfte aber trotzdem hochfahren. Ohne zu bezahlen. Cool.
  • Das ganze war recht anstrengend, aber ich war ja noch fit und motiviert und hab mich da fröhlich hochgearbeitet. Dabei wurde ich erstmals von wildfremden Leuten photographiert (“guggtmal n' Verrückter”), zum Glück gabs derer nicht viele wegens der für-Autos-verboten Geschichte. Verdammt kalt war es trotzdem und geschickterweise waren die meisten Zeltplätze da oben noch gesperrt, ich hatte also die tolle Herausforderung bis km 100 oderauchlänger auf- und abfahrenderweise auf dem Höhenzug rumzufrieren. Hab ich nicht gemacht, denn die Kombination aus Wind, Kälte und Höhenmetern wurde mir recht schnell zu doof - so gut war die Aussicht dann doch nicht.
  • Also bin ich wieder ins Tal, da hieß es zum ersten mal kräftig Bremsgummi rauchen lassen und bin in “Lorane” oder so auf einen Zeltplatz.

2014/03/18 17:43