Tag 10

  • Falls es jemanden interessiert: Tag 9 endete in Mikrowellenessen, diversen Amerikanischen Krimiserien und noch diverseren B-Movies
  • Heute (Alle die es komisch finden, das ich hier taeglich die Zeitform wechsele sollen sich bei mir melden, sie duerfen das gerne vereinheitlichen) bin ich recht frueh aufgestanden und nach ausgiebigem Duschen und Fruehstueck zum Mietwagenladen gelatscht
  • Dort habe ich einen Pontiac G6 bekommen, so ne Art Vectra mit Benz-Ambitionen und habe da meinen ganzen Kram eingeladen, danach ging es auf nach Harrisonburg
  • Auf dem Weg dahin hab ich festgestellt warum die Amerikaner unsere Autobahnen so vergoettern - die 65mph die man auf dem Interstate 81 da fahren durfte sind wahrlich nicht so der Hammer
  • Wieauchimmer, ich kam irgendwann an und die Leute dort hattenh auch im wesentlichen was ich brauche, <achtung Technik> sie hatten eine sehr schoene, lange Stahlgabel ausgegraben - leider war sie gewindelos, weshalb mein Reiserad jetzt dann doch auf modern und mit Vorbau und so umgebaut wurde. Gewinde fuer Lowrider hatte die Gabel natuerlich nicht, gibt es vermutlich in dem ganzen Bundesland hier keine mehr, aber dafuer gab es einen coolen Stahl-Lowrider mit ordentlicher Befestigung.. sogar ein altes Schutzblech hatten sie noch rumliegen.. Sieht jetzt alles nicht mehr so cool aus wie vorher, aber naja - man kann wohl nicht alles haben.
  • Kraeftig gekostet hat der ganze Spass natuerlich auch - Fahrradteile gehoeren definitiv nicht zu den Dingen die es in den USA billig gibt, eher das genaue Gegenteil
  • Das ganze rumgebastel hat auch einige Stunden gedauert, damit wahr an eine weiterfahrt nicht mehr zu denken. Deshalb bin ich ueber Umweg durch die Berge wieder Richtung Lexington.
  • Ich durfte schnell feststellen, dass das nicht unbedingt die Idee des Jahrhundert war - mit der Automatik-Karre irgendwelche abartigen Serpentinen hoch und runter fuhr sich schlichtweg doof und eine Strecke mit gescheiter Aussicht hatte ich auch nicht erwischt..
  • Also fuhr ich auf dem erstbesten Weg zurueck zur Interstate was auch nur ein/zwei Stunden dauerte und “sehr interessant” war (Huegel!)
  • Zurueck in Zivilisationsnaehe war ich noch im Wal-Mart Supercenter, muss man sich wohl mal geben und es gab auch ein paar Nette Camping-Utensilien, eine Basecap hab ich mir auch gekauft weil ich was gegen die Sonne und fuer meine Arg gebeutelte Nase brauche aber ob ich damit Rad fahren will wird sich erst noch zeigen
  • Um langsam zum Schluss zu kommen - ich fuhr dann zurueck nach Lexington und schnappte mir das erstbeste Motel mit Ergeschoss-Zimmern (eher eins von der exklusiveren Sorte, aber in dem billigen wollte ich nicht noch eine Nacht verbringen). Danach hab ich das letzte Tageslicht genutzt um mein Vorderrad zumindest halbwegs zu richten (das ist durch den Sturz natuerlich nicht besser geworden) und mich dann in die Bibliothek begeben wo ich gerade diese Zeilen schreibe.
  • Apropo schluss, morgen ist der exklusive Teil der Reise dann vorbei und es geht wieder auf Zeltplaetze, hoffentlich ohne weitere Unterbechungen
  • Jetzt macht die Bilbiothek hier zu, ich muss also los - war ja wohl auch genug fuer einen Tag.

Tag 11

90mi @ 8.5h

  • Nachts gab es das billigste Mikrowellenessen was der Wal Mart im Angebot hatte und wieder froehliches Zappen durch die amerikanische Serienlandschaft
  • Frueh bin ich gegen 8 aufgestanden, hab ein paar bissen vom “Continental Breakfeast” gegessen und dann den Mietwagen weggebracht, nach Auto wegbringen, zurueckgefahren werden und Rad beladen war es dann schon gegen 10 als ich endlich los kam.
  • Durch die Ganze Aktion hatte ich km/maessig auch noch Minus gemacht, weil das Motel auf der Seite von Lexington lag auf der ich beim ersten mal angekommen was - ich musste also nochmal durch die Stadt durch und damit auch nochmal an meiner Unfallstelle vorbei - hat mir gar nicht gefallen. Das einzige Motel auf der anderen Siete war aber das eher guenstige und da wollte ich net noch ne Nacht drin rumhaengen.
  • Aber genug: Es wird wieder Radgefahren, zumindest erst erst einmal zwei drei Meilen, dann musste ich erst einmal mein Gepaeck umlagern. Die neuen Lowrider liegen hoeher als meine alten und damit war die Sorgfaeltige Ausbalancierung meines Rades wieder zunichte gemacht, wieder mal ein Argument dagegen mit einem Kunstwerk statt einem 08/15 Rad auf Reisen zu gehen. Nach ein wenig umraeumen war es dann auch wieder vernuenftig fahrbar, nicht mehr so schoen wie original aber was solls.
  • Die Gegend war ganz nett, allerdings weiterhin recht verhuegelt, nach 30-40 Meilen wurde es auch richtig boesartig, nur auf und ab mit jeweils >10%. Und jedesmal wenn ich so ein Ding runtergebrettert bin sah ich mich im Geiste schon wieder irgendwelche Loopings ueber meinem Lenker drehen - unangenehm.
  • Bei 50/60 Meilen sollte eigentlich ein Zeltplatz sein, der war da aber irgendwie nicht also durfte ich weiter fahren nach Christiansburg. Der Name haette mir vielleicht ein Hinweis sein sollen, denn der Ort lag auf einem richtig boesen Berg, da hiess es dann wieder Zaehne zusammen beissen, denn frischer war ich durch die 3 Tage rumhaengen irgendwie auch nicht geworden.
  • Der Zeltplatx dort war ein totaler Witz, nannte sich “Interstate Overnight Park” und war genau dass - ein bisschen Wiese & Zeug nahe der Interstate zum uebernachten, Hauptsaechlich fuer Wohnwagen aber ne Zeltwiese gabs auch. Dafuer 20$ hinzulegen fand ich recht doof.
  • Im Gesicht sah nach dem Tag in der Sonne aus wie Graf Salz persoehnlich - hab mich im Nachhinein direkt gewundert, dass niemand vor mir weggerannt ist.
  • Und noch einen hab ich: in Christiansburg bekam ich zum ersten mal “Get a Car” zu hoeren - treffenderweise auf einer Strasse an der schaetzungsweise 10 Tankstellen und genausoviele Autohaendler lagen.

2014/03/18 17:43