Tag 63 04.06.2007

83Mi @ 7h

  • Es ging wieder los. Und fuhr sich komisch. Ich weiß nicht ob es am Rad, am miesen Wetter oder an ir lag, es lief einfach nicht rund. Zum Glück hatte ich leichten Rückenwind und kam halbwegs vorwärts.
  • Die Gegend hat es mir dabei nicht unbedingt einfach gemacht. Denn ich war zwar auf der 101, dem “Küstenhighway”, unterwegs der dachte aber nicht daran flach zu verlaufen, sondern ging fleissig auf und ab. Und auf hieß immer gleich, dass ich in die Wolken hineinfuhr und die Sicht nebelig wurde. Steil bergab fahren bei weniger als 50 Meter Sicht, nassen Bremsgummis und einer kaputten Felge.. gar nicht lustig.
  • Höhepunkt des Tages war der “3 Capes Scenic Drive”. Ich zitiere “The 3 Capes Scenic Drive is one of the most popular and spectacular stretches of scenery on the Oregon Coast if not the entire west coast”. Selten so gelacht. Für mich war das nur ein wildes auf und ab auf dem ich gelegentlich das Meer sehen oder erahnen konnte.
  • Auf dem weg haben mich alle möglichen Motels angelacht, doch ich konnte tapfer durchhalten und war wieder zelten - auf dem “Cape Lookout State Park”. Das war ein großer und komisch aufgebauter Platz auf dem die Hiker/Biker Sites vom Rest durch eine Art Botanischen Garten getrennt waren. Praktisch hieß das, dass ich auf dem Weg zum Klo oder zu Dusche erst einmal 15 Minuten durch den Jungel laufen durfte. Seltsam.

Tag 64 05.06.2007

  • Nicht weiter überraschend hat es früh geregnet, teilweise sogar recht dolle. Also hab ich weiter geschlafen und entschieden hier zu bleiben. Mit der Zeit wurde das Wetter dann beeindruckenderweise besser und nachdem ich mich eine Weile mit den anderen Hiker/Bikern unterhalten hatte bin ich wandernderweise losgezogen. Richtung Cape Lookout, dem Namensgeber des Zeltplatzes.


Die Bäume haben das schlimmste vom Regen aufgehalten, aber natürlich auch die Sonne.

  • Der Weg war recht abenteuerlich, schlammig, jungelig, bergig - also für jeden was dabei.






  • Cape Lookout heißt deshalb so, weil es weit ins Meer hinausgeht und man damit sehr viel Küste richtung Norden und Süden sieht. Als ich am Kap ankam interessierte mich aber vor allem der Westen, denn von dort kamen gerade bedrohlich aussehende frische Wolken an. Ich hatte nur minuten bevor es anfing Bindfäden zu regnen


Aus dieser hohlen Gasse.. Auf dem Bild sieht man das Loch im Busch in dem ich mich vor dem Regen versteckte.
Klappte erstaunlich gut.


  • Nachdem sich das Spielchen zweimal wiedeholt hatte war erst einmal Schluss mit Regenwolken und ich durfte die Aussicht geniessen


Sieht man nicht alle Tage


Das schon eher, da wird einem auch klar wo der Jungel herkommt


  • Wale gabs auch, aber auf grosse Entfernung ohne Fernglas gab es nicht viel zu sehen ausser Schatten und Wasserspritzer.
  • Gegen 1500 war ich zurück auf dem Zeltplatz und musste das gute Wetter natürlich nutzen um endlich Baden zu gehen.


  • Die Wellen waren toll. Aber lange konnte ich nicht bleiben, denn es war kalt, viel zu kalt. Und den Rest des Tages habe ich für die Aktion gezahlt, denn ich wurde trotz Pullover und Jacke nicht mehr richtig warm.

Tag 65

15 Mi oder so

  • Nachdem es Früh wieder geschüttet hat wie aus Kannen, hab ich beschlossen, dass ich von der Westkuester die Schnauze voll habe und bin gegen Mittag losgezogen um mich für die Fahrt nach Portland hinein in Position zu bringen.
  • Nach ein paar Minuten auf und ab hab ich dann auch noch “beschlossen”, dass ich von dem doofen rumgeeiere mit meinem kaputten Hinterrad auch die Schnauze voll habe.
  • Die Option hatte ich, den Bernadette hatte mir erzählt, dass es einen Bus vom küstennahen Tillamook nach Portland gibt. Jener Bus sollte 1230 losfahren und ich war kurz vor 12 gerade 5 Meilen vor Tillamook. → Hektik! Wie ich dann gerade durch den Ort eierte um die Bushaltestelle zu suchen, sah ich zwar nicht die Haltestelle aber den Buss dazu. Den hab ich dann erst einmal durch den halben Ort verfolgt und irgendwie zwei Haltestellen weiter gerade noch erwischt. Zeug rein und los. Mein Fahrrad kam auf einen Fahrradträger, der vorne am Bus angebracht war. Wirkte nicht wirklich vertrauenerweckend aber es hielt.


Kanadische Fregatte auf dem Weg zur “Fleet Week” in Portland

  • Und dann war ich in Portland. Eine total krasse Stadt. Und noch unamerikanischer als Missoula! Zunächst musste ich aber erstmal sehen wo ich übernachte. Das erste Hostel bei dem ich mich probierte war eigentlich voll, wieder wegschicken wollten sie mich aber auch nicht also hab ich eine Matraze bekommen, passt.
  • Voll heißt wiederum viele Leute und das ist gut, denn dadurch wird es nicht langweilig. Ich war daher noch so'nem Backpacker mexikanisch essen und danach wurde wir zu einem Trip in die Stadt aufgegabelt. Dort landeten wir am Ende zu 4. im “Portland Grill” einer Bar im 30.Stock eines Bürohochhauses, das war cool.

2014/03/19 20:44