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Tag 66

  • Ich bin <mal wieder> viel frueher aufgewacht als ich das gerne wollte, irgendwann vor 0700. Zum Fruehstueck gabs kostenlose Bagels mit Marmelade. Naja. Geschickt getoastet ist so ein Marmeladenbagel durchaus lecker, aber schon der zweite schmeckte mir nicht mehr und danach wurde es nur schlimmer. Und das bei einem Sättigungseffekt der sich irgendwo in der gleichen Liga wie Knäckebrot bewegt. Ich will hier aber nicht weiter auf den Dingern rumhacken <warum war da das Loch gleich noch mal drin?>, ich hätte ja auch wieder Luftbrot essen können wie in den restlichen zwei Monaten.
  • Genug vom Essen. Leute zum erzaehlen gab es auch zu dieser frühen Stunde schon. Z.B. einen älteren Herren, der irgendwann anno dunnemals aus Deutschland ausgewandert war. Der hatte es sich gemütlich gemacht und <keiner hätte es erraten> den Spiegel gelesen. Mir hat er ihn (den Spiegel) auch angeboten, aber ich wollte meine letzten Tage in Amerika noch geniessen ohne mir unnötig die Laune zu versauen und habe höflich abgelehnt.
  • So hab ich denn die Zeit bis zum Oeffnen der ersten Laeden irgendwie verdillert und dann bin ich die Einkaufsstrasse in der Gegend von dem Hostel entlang geschlendert. Viele lustige Läden - nicht allzu viel Sinnvolles, aber dat stoert ja erstmal nicht weiter. Und tausende Cafe's, Coffe Shops usw. die Leben echt alle auf Kaffee.
  • Gegen Mittag hatte ich dann die Schnauze voll vom schlendern und bin auf mein Rad gewechselt um ein bischen nach ausserhalb zu fahren. U.a. hab ich einen Dell Store und eine billig klingende Autovermietung gesucht, die gabs aber net mehr.. hat sich voll gelohnt. Also hab ich mich wieder zurück gesucht, ein Auto per Telefon reserviert und da inzwischen doch mal alle im Zimmer Wach waren konnte ich auch ein bischen mein Zeug umkramen. Viel gebracht hat es nicht, in 55 Kilo “Kram” verteilt auf diverseste Taschen soll mal einer Ordnung halten.. in meinem Schlafzimmer gab es nicht mal genug Fussboden für den Inhalt einer Tasche.
  • Danach hatte ich gerade noch Zeit zwei Weltreisende Ösis (nicht verwechseln mit Aussies) kennenzulernen bevor ich von Dan abgeholt wurde. Dan ist ein Freund von Jeannette und Walther aus Missoula und hat schon einige Reisen hinter sich (Australien, Neuseeland als “Urlaub” und Alaska & Suedpol im Rahmen seines Berufes als “Green Builder”/Zimmermann/Hausbauer). Wir waren in einer lustigen Bar in/vor so'ner alten Stahlverkleideten Halle und haben logischerweise v.a. über Reisen erzählt. Dazu gab es lokales Bier und später auch Grillgut. Nicht auf Thüringer Niveau (wie auch?) aber für Amerikanische Verhältnisse gut.
  • Einfach drauflosreisen. Kenn ich nicht viele Leute die jenes getan haben, aber Walther und Dan haben genau das gemacht. Fand ich sehr faszinierend. Es kam aber auch heraus, dass es für mich nicht einfach gewesen währe: Programmieren ist nicht unbedingt ein Talent das einem im Australischen Hinterland zu einem Gelegenheitsjob verhilft und schwere Körperliche Arbeit ist ja nun nicht so meine Spezialität. Whatever, ich laber schon wieder.
  • Nur der Vollständigkeit halber: Dan hätte sich auch gefreut wenn ich bei ihm übernachtet hätte, aber seine Freundin hatte gerade Stress und war nicht so der Fan davon. Aufdrängen wollte ich micht auch nicht, ich werd auch im Hostel nicht arm. Jedenfalls nicht wesentlich ärmer als mich die Tour sowieso macht.
  • Weil Dan's Tag recht früh anfängt und aufhört war es noch nicht allzu spät als ich zurück ins Hostel kam. Dort waren grad ein paar Leutchens dabei fürs Abendessen in die Stadt zu fahren und weil ich ja nix besseres vor hatte und mich nicht extrem satt fühlte bin ich mitgezogen. War 'ne lustige Gesellschaft. “Mothers” oder so, das Restaurant wo wir rein wollten wollte uns nicht (die haben es nicht so gesagt, aber es kam rüber), also waren wir bei einem Italiener. Der war gut - guter Wein, selbstgemachte Nudeln.. edel. ( “Edel” heisst - es hat gut geschmeckt, aber bei den Preisen hatte man doch irgendwie Bauchschnmerzen)
  • Zurück im Hostel gab es dann noch Bier und diverse Gräser (Zensiert, weil ultimativ unwichtig, Anm.d.Red.) bis keiner mehr wusste wo oben und unten ist (der Idealzustand wenn man in einem muffigen 8-Mann Zimmer schlafen tut) und irgendwann sind wir denn auch schlafen gegangen.
  • Ach ja - ich hatte für die Nacht ein Bett, die Matrazen-Idee ist scheinbar auf eine Nacht beschränkt.

Tag 67

  • Heute bin ich nach Seattle umgezogen.. zum einen Weil das Hostel in Portland ausgebucht war und zum anderen weil ich da sowieso gerne hinwollte. War auch ganz einfach:
  1. Auto abholen, ein paar Achten durch Portland fahren bis ich Interstate 5 gefunden hatte.
  2. Tempomat auf 55 Meilen einstellen (zwischenzeitlich war “rasen” mit 65 erlaubt) und versuchen 180 Meilen lang nicht einzuschlafen
  3. Von Interstate 5 abfahren und Achten durch Seattle fahren bis ich das Hostel gefunden hatte
  4. Achten durch Seattle fahren bis ich einen Parkplatz gefunden habe
  5. Achten duch Seattle fahren bis ich einen Parkplatz gefunden habe der keine 5$ pro Stunde kostet
  6. Irgendwo parken und 5$ pro Stunde bezahlen


Stau gab es auch, bei 8 Spuren und 55Mph Limit!



Durchaus ein lustiges Plätzchen.

  • Glücklich mein Automobil endlich abgestellt zu haben kam ich im Hostel an. Und das war gar nix. Nicht von den Zahlen her - man konnte da durchaus günstig gepflegt übernachten. Aber beim Flair gab es abzüge in A-, B- und C-Note. Ich kam mir eher vor wie in einem Hotel in dem die 176 Betten zufällig auf Mehrbettzimmer aufgeteilt waren, alles irgendwie unpersöhnlich.
  • Das Hostel war direkt in Downtown Seattle, was natürlich in so einer Stadt durchaus von Vorteil ist. Klitzekleiner Nachteil der Sache war, dass der Stellplatz fuer meinen Mietwagen fast soviel gekostet hat wie die Übernachtung. Sachen gibts.
  • Uhrzeiten kann ich nicht bieten, aber es war noch genug Tag übrig um sich gründlich umzusehen. In Seattle gibt es sicherlich tolle Sehenswürdigkeiten, aber ich war vor allem wegen der Skyline dort und die habe ich mir auch angesehen. Und zwar aus allen Winkeln.




  • Eine gute Idee, even if I say so myself, war es auch mit einer 08/15 Fähre auf <irgeneine> Insel und von dort wieder zurück zu fahren. Dadurch konnte ich die Aussicht auch von Seeseite geniessen und das nahezu kriminell günstig. Leider gibt es aus Gründen, die meinen vorgegebenen Rahmen hier Sprengen würden, keine Fotos davon.

Tag 68

  • Ich war irgendwie “fertig” mit Seattle. In der Innenstadt hatte ich im wesentlichen gesehen was ich gerne sehen wollte und in der Gegend gab es durchaus noch mehr als nur die Innenstadt von Seattle. Und die Argumentation, dass ich bei 25$ fürs Hostel und 20$ für den Autoparkplatz auch gleich in einem Motel übernachten kann, war auch irgendwie schlüssig.
  • Also habe ich mir morgens noch ein paar Sachen angesehen, die man vielleicht gesehen haben sollte, z.B. den berühmten Fischmarkt von Seattle. Viele Amerikaner waren da ganz begeistert von, aber das liegt einfach daran das es dort sowas im allgemeinen einfach nicht gibt. Es war im Prinzip ein grosses verwinkeltes Gebäude (bzw. mehrere mit fliessenden Übergängen) mit Marktständen und Marktschreier-Komponenten, ich fand das Gebäude am interessantesten. Whatever.



  • Und dann bin ich los. Zuerst “Shopping”, u.a. im REI Store in Seattle (ein Riesending, hätte ich gerne leergekauft), Musikläden, diversen Malls.. alles aber eher unbefriedigend da ich ja gar nicht groß kaufen wollte bzw. konnte.
  • Und dann war ich im Boeing Museum, ein bischen ausserhalb von Seattle wo ich im wesentlichen den Rest des Tages verbracht habe. Das war ein Riesending. Aufgrund des schlechten Wetters fiel die Besichtigung der Flugzeuge auf den Aussenanlagen flach, aber “drinnen” gab es immer noch mehr als genug zu sehen und zu lesen. Teilweise sogar überraschend “korrekt”, z.B. im Hinblick auf Hollywood vs. Realität oder einige Hintergründe der Weltkriege. Ich fand es jedenfalls deutlich besser als die “grossen” Museen in Washington.
  • Gewisse “Amerikanigkeiten” gab es natürlich auch, z.B. die Gegenüberstellung zweier Kampfflugzeuge des Vietnamkrieges. Das lief in etwa so:
    Hier haben wir die F15, das supertolle amerikanische Kampflugzeug, das bla bla <aufzählung was es alles kann> bla bla und gebaut wurde es von <soundso> der bla bla <lebenslauf von soundso> mit Hilfe von <nochjemandem> der bla bla <lebenslauf von nochjemandem> usw. und so fort
    Gegenspieler war die Mig-21, russisches Kampfflugzeug entwickelt von Mikojan-Gurewitsch.


Darf ich das Bild eigentlich zeigen? Anyway, ne FW190 hing auch noch irgendwo rum, die hatten echt alles.


Flugzeuge über Flugzeuge

  • Danach war der Tag im wesentlichen vorbei und ich hab mir nur noch ein Motel gesucht. Dort gab es dann das übliche Motel-Programm: Mikrowellenessen und amerikanisches Fernsehen.

2014/03/18 17:43